7 Gefahren beim Tauchen: Auf was solltest du achten?
Das Tauchen bietet Einblicke in die fremde und faszinierende Welt unter Wasser. Damit du immer ein wundervolles Erlebnis hast, solltest du einige Sicherheitsregeln beachten. Mit diesen sieben Tipps von Oceanlovers bleibst du beim Tauchen immer sicher und kannst den Tauchgang voll auskosten. In unseren Blogbeitrag “5 der besten Tauchgebiete weltweit” stellen wir dir ausserdem 5 der besten Tauchgebiete der Welt vor.
1.Druckausgleich zum Mittelohr nicht möglich
Sobald man abtaucht, drückt das Wasser auf die Trommelfelle. Das kennen wir alle vom Schwimmen. Dieser Wasserdruck steigt alle zehn Meter um ein bar. Ab einer Tiefe von etwa 1,50 m wird der Druck so stark, dass man ihn mit einem kleinen Trick ausgleichen muss. Dabei hältst du dir die Nase zu und presst Luft in Richtung der Ohren. Meist spürst du dann ein kurzes „Plopp“ und schon kann es weitergehen. Am besten machst du das beim Abtauchen jeweils nach einem Meter.
Manche Personen haben damit Probleme, können den Druck nicht so leicht ausgleichen. Vor allem wenn man erkältet ist, kann das schnell passieren. In diesem Fall sollte man nicht tiefer tauchen, sondern auftauchen und einen neuen Versuch starten oder den Tauchgang ganz abbrechen. Wenn du das nicht tust, kannst du ein unangenehmes Stechen im Mittelohr spüren und sogar das Trommelfell kann einreißen. Eine der wichtigsten Regeln beim Tauchen ist, dass man eigenverantwortlich handelt und seine Gesundheit an erste Stelle stellt.
2.Lungenvolumen: Zu schnelles Auftauchen
Durch den Wasserdruck wird das Volumen der Lunge kleiner, je tiefer man taucht. Auch das Volumen der eingeatmeten Luft sinkt mit zunehmender Tiefe. Wenn man dann wieder an die Oberfläche kommt ohne auszuatmen, dehnt sich die Luft wieder zu ihrer normalen Größe aus. Die Lunge macht aber nicht gleich schnell mit und kann dadurch überdehnt werden. Dieser Prozess ist komplex und du kannst dich am besten an anderer Stelle über die Details informieren. Besonders wichtig ist jedoch, dass du aus diesem Grund nicht zu schnell an die Oberfläche steigst, sondern deiner Lunge genügend Zeit lässt und unterwegs regelmäßig ein- und ausatmest.
3.Dekompressionskrankheit (Caisson Krankheit): Zu viel Stickstoff im Blut
Was für alle Apnoetaucher kein Problem darstellt, kann beim Gerätetauchen mit Sauerstofftank gefährlich werden. Wenn man beim Abtauchen weiter atmet, nimmt man auf natürlichem Weg Gase in die Lunge auf, die beim Auftauchen abgebaut werden müssen. Dafür braucht der Körper Zeit und es wird empfohlen von der maximalen Tauchtiefe bis auf zehn Meter nur um zehn Meter pro Minute aufzusteigen. Für die letzten zehn Meter bis zur Oberfläche solltest du dir dann doppelt so viel Zeit nehmen, also nur fünf Meter pro Minute aufsteigen. Wenn man diese Regel nicht beachtet, können Stickstoffblasen in den Blutgefäßen für mangelnde Durchblutung und im Extremfall zu einem Schlaganfall führen.
4.Tiefenrausch ab 40 Metern
Bei sehr tiefen Tauchgängen auf 40 Meter und mehr kann es zu einer Begrenzung des Urteilsvermögens, ähnlich einem Alkoholrausch, kommen. Das liegt daran, dass der Körper mehr Stickstoff aufnimmt, um dem hohen Wasserdruck in dieser Tiefe standzuhalten. Die Koordinationsfähigkeit nimmt durch den Stickstoff im Blut ab und man kann Gefahren nicht mehr realistisch einschätzen. Wenn du bei einem tiefen Tauchgang jemals das Gefühl haben solltest, dass sich deine Wahrnehmung verschlechtert oder du sogar befürchtest das Bewusstsein zu verlieren, solltest du deinem Tauchpartner sofort Bescheid geben. Dann könnt ihr den Tauchgang gemeinsam kontrolliert abbrechen und aufsteigen.
5.Gefährliche Tiere
Wenn du tauchen möchtest, musst du dir der neuen Welt bewusst sein, in die du dich begibst. Als Menschen sind wir unter Wasser erstmal Fremdkörper, die in den Lebensraum anderer Organismen vordringen. Dazu gehören neben den wunderschönen Fischen, Korallen und allen anderen Unterwasserwundern auch gefährliche Lebewesen. Giftige Tiere sind zum Beispiel manche Quallen, Skorpionfische, Steinfische, Seeschlangen, nässelnde Korallen, große Haie (z.B. Bullen-, Tigerhai und Weißer Hai) und vieles mehr. Viele dieser gefährlichen und zugleich faszinierenden Lebewesen haben mehr Angst vor uns Menschen als wir vor ihnen. Dennoch solltest du immer ein gesundes Maß an Vorsicht und Respekt zeigen und vor allem: Nichts anfassen!
6.Panik kann zu Sauerstoffmangel führen
Eines der wichtigsten und zugleich schwierigsten Dinge unter Wasser ist es, immer Ruhe zu bewahren. Vor allem bei den ersten paar Tauchgängen ist das gar nicht so einfach, weil man in eine komplett unbekannte Welt abtaucht und alles so aufregend ist. Mit dem Messgerät am Tank lernt man schon bei den ersten Tauchstunden im Pool darauf zu achten, wie viel Sauerstoff man insgesamt verbraucht hat. Menschen, die unter Wasser sehr entspannt sind, verbrauchen deutlich weniger als jemand, der aufgeregt oder ängstlich ist. Weil der Sauerstoffverbrauch darüber entscheidet, wie viel Zeit man in der wundervollen Unterwasserwelt verbringen darf, möchtest du ihn so gut wie möglich minimieren. Das geht mit etwas Übung und beruhigenden Gedanken.
7.Dem Körper Erholung gönnen
Obwohl unsere entferntesten Vorfahren vor vielen Millionen Jahren aus dem Ozean hervorgekrochen sind, hat unser moderner menschlicher Körper reichlich zu tun, wenn wir tauchen. Durch den wechselnden Druck unter Wasser, wird unser Organismus gefordert. Vor allem Anfänger sollten sich aus diesem Grund nach intensiven Tauchen einen Tag Pause gönnen, zum Beispiel am letzten Tag vor dem Heimflug. Außerdem ist es nicht empfohlen als Anfänger schon zu Beginn jeden Tag mehrere Tauchgänge zu machen. Wenn du deinem Körper genug Zeit lässt, um sich an diesen traumhaften Sport zu gewöhnen, wirst du die beste Zeit haben und am liebsten nie wieder an Land gehen wollen.
Gut zu wissen: Der Tauchreflex
Alle Tiere, die über Lungen atmen verfügen über einen Tauchreflex. Er wird immer noch erforscht und stellt die Wissenschaftler vor viele Rätsel. Es steht allerdings fest, dass dieser Tauchreflex bei Babys in den ersten Wochen nach der Geburt noch stark ausgeprägt ist – immerhin schwimmen sie bis zur Geburt neun Monate lang im Fruchtwasser vor sich hin. Im Grunde funktioniert der Reflex wie folgt: Wir haben an Mund und Nase Rezeptoren, die den Tauchreflex einleiten, sobald wir untertauchen. Er sorgt dafür, dass sich der Herzschlag verlangsamt und so weniger Sauerstoff verbraucht wird. Außerdem verengen sich die Gefäße in den Extremitäten und auch so wird Sauerstoff eingespart. Hinzu kommen noch der Milz-Effekt und eine Verlangsamung des Stoffwechsels. All diese Funktionen dienen dazu den Körper länger unter Wasser halten zu können. Apnoe-Taucher, die bis zu 100 Meter tief und mehrere Minuten ohne Atemgerät tauchen, machen sich diesen Effekt mit viel Übung zunutze.