Surfguide Marokko - Teil 1 Allgemeines

Kein Geringerer als Jimi Hendrix hat schon im marokkanischen Sand seine Spuren hinterlassen. Die Musiklegende kam im Sommer 1969 nach Marokko, um sich inspirieren zu lassen. Trotz der frühen Bekanntheit des Landes begann der Surftourismus erst in den 90er Jahren zu boomen. Seitdem hat sich das nordafrikanische Land zu einer Traumdestination für Surfer aus aller Welt entwickelt. Komm mit Oceanlovers ins Land von 1001 Wellen!

Surf, eat, sleep, repeat: Vanlife in Marokko

Marokko ist zurecht bei Surfern weltweit berühmt: Die Wellen sind erstklassig, die Temperaturen bleiben das ganz Jahr lang angenehm warm und die Küche ist orientalisch-exzellent. Wer kein Surfcamp buchen oder sich eine Unterkunft vor Ort suchen möchte, kann unabhängig mit dem eigenen Surfmobil oder mit dem Mietwagen herumfahren. Die Einheimischen sind überall sehr gastfreundlich. Die muslimische Kultur sollte man jedoch, vor allem in ländlichen Gegenden, in jedem Fall respektieren.

Aufgrund der weiten Entfernungen brauchst du einen fahrbaren Untersatz. Den kannst du entweder von Spanien aus mit der Fähre rüber nach Marokko bringen oder du mietest dir vor Ort ein Auto. Die Fähre braucht von der südlichen Spitze Spaniens bis nach Tanger in Marokko nur etwa eine Stunde. Und schon kann es losgehen: Surf, eat, sleep, repeat – was braucht man mehr. Die weitläufige Atlantikküste von Marokko mit ihren diversen Wellen bietet sich optimal zum Erkunden an. Es gibt viele Spots, die selten besucht werden und den idealen Campingplatz abgeben. 

Tipp: Hier gehen wir auf das Vanlife in Marokko ein, in Teil 2 unseres Marokko-Guides geht es dann um die Surfcamps.

Die lebhafte Kultur Marokkos

Marokko liegt im nordwestlichsten Teil von Afrika, mit einer langen Atlantikküste im Westen und etwa 200km Mittelmeerküste im Norden. Die Kultur ist geprägt von den Traditionen der Berber, Araber und Europäer. Neben der kulturellen Vielfalt, die es zu entdecken gibt, lockt Marokko auch mit geringen Lebenshaltungskosten und großer Gastfreundlichkeit. 

Wer zum ersten Mal nach Marokko reist, wird regelrecht mit einem Fest für die Sinne begrüßt: Auf dich warten kühne Aromen wie das Nationalgericht Tajine im Tontopf und würziges Couscous. Kulturelle Highlights sind u.a. die bunten Basare und faszinierende Altstädte (Medinas), sowie der Ritt auf einem Kamel durch den Saharasand. Das alles wird noch ergänzt durch makellose Wellen für jedes Level. Na los, worauf wartest du noch?

Kleiner Marokko-Knigge

Marokko ist ein muslimisches Land und es ist wichtig die Kultur vor Ort zu respektieren. Die Einheimischen sind meist an Touristen gewöhnt und recht tolerant. Damit du allerdings nicht in typische Touristen-Fettnäpfchen trittst, haben wir hier ein paar Tipps für dich gesammelt.

Sprache

Die offizielle Sprache in Marokko ist klassisches Arabisch, wobei die Einheimischen ihren eigenen Dialekt entwickelt haben. Es werden auch Berberisch und die inoffizielle Zweitsprache Französisch gesprochen. Englisch wird immer beliebter, vor allem in Touristenorten.

Geld und Automaten

Die nationale Währung sind marokkanische Dirham (DAM). Es gibt sehr wenige Geldautomaten (ATMs) in Marokko, insbesondere in ländlichen Gebieten. Achtung: In Taghazout gibt es keinen einzigen Automaten! Decke dich sicherheitshalber bei der Ankunft in Agadir oder Marrakesch mit ausreichend Bargeld für Taxis, Essen etc. ein. Die meisten Surfcamps akzeptieren eine Zahlung mit Kreditkarte.

Kleidung 

Marokko ist eines der toleranteren nordafrikanischen Länder. Am Strand ist europäische Bademode kein Problem. Dank der multikulturellen Surfvibes in Taghazout ist Surfwear hier sehr gängig. In anderen Ortschaften sollten Frauen allerdings darauf achten, dass die Schultern und Knie bedeckt sind.

Alkohol

Da der Islam Alkohol verbietet, sind alkoholische Getränke in Marokko relativ schwierig zu finden. In einigen Geschäften oder Surfcamps sind geringe Mengen dennoch kein Problem.

Ramadan

Der muslimische Fastenmonat Ramadan ist heilig. Zu dieser Zeit (im Jahr 2019 vom 23. April bis zum 22. Mai) sind viele Restaurants geschlossen. Die Muslime essen nur vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang. Es wird als unhöflich angesehen, wenn jemand tagsüber in der Öffentlichkeit isst. 

Freitag

Ist ein heiliger Tag in Marokko, an dem viele Geschäfte und Touristen-Attraktionen geschlossen sind. Wenn man früh genug Bescheid weiß, ist das jedoch kein Problem. Es ist sogar angenehm einen Tag lang vom Konsumwahn verschont zu werden.

Taghazout  / Tamraght

Rund um den ehemaligen Fischerort Taghazout gibt es über 40 Surfspots, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen. Der kleine Berber-Ort verströmt die wunderschöne, entspannte Atmosphäre einer Kleinstadt an der Küste. Auf dem etwa 500 Meter langen Strandabschnitt reihen sich Restaurants, Surfcamps und Ferienwohnungen aneinander. Ein einfaches Zimmer bekommt man hier schon für rund 15 EUR pro Nacht. Der Ort Tamraght liegt nur wenige Minuten von Taghazout entfernt, auf dem gegenüberliegenden Berghang. Wer eine ruhigere Alternative zum touristischen Treiben in Taghazout sucht, ist hier genau richtig. Neben vielen schönen Privatunterkünften findest du hier auch einige Surfcamps, wie z.B. das kuschelige und familiäre Wave Gypsy.

Marrakesch

Viele Airlines fliegen günstig nach Marrakesch (z.B. RyanAir). Mit dem Fernbus bist du innerhalb von etwa vier Stunden in Taghazout. Davor solltest du dir aber unbedingt ein paar Tage Zeit nehmen, um dir das sagenhafte Marrakesch anzusehen. Ein besonderes Highlight ist z.B. die Medina (Altstadt), eine Art mittelalterliche Festungsanlage. 

Agadir

Wer in Marokko surfen möchte, bucht am besten einen Flug nach Agadir. Von Deutschland fliegt man im Schnitt etwa vier Stunden. Von Agadir fährt man mit dem Taxi (ca. 35 EUR) oder Shuttle nur eine knappe halbe Stunde bis ins 20 km entfernte Surfzentrum Taghazout. Auch Agadir selbst ist mit seiner schönen Medina einen Besuch wert.

Essaouira

Essaouira ist ein künstlerischer, lebhafter Surferort mit einem historischen Hafen. Die Gegend um Essaouira ist großartig für Surf-Anfänger. Der Ort selbst ist bekannt für seine starken Winde und ist ein beliebtes Ziel für Kitesurfer. Wenn der Wind nachlässt, gibt es auch anfängerfreundliche Wellen. Auch der Ort Sidi Kaouki, südlich von Essaouira, bietet eine Vielzahl von perfekten Wellen, um das Surfen zu lernen.

Imsouane 

Von Agadir fährt man etwa 1,5 Stunden bis in den kleinen Fischerort Imsouane. Am Point Break in Imsouane Bay läuft bei ausreichend Swell eine der besten rechten Wellen Afrikas, die nie zu enden scheint. Vor allem bei Longboardern ist der Spot sehr beliebt. Neben den Wellen ist Imsouane auch für seine Gastfreundlichkeit und familiären Vibes bekannt.