Kitesurfen: Was du als Anfänger wissen solltest

 

Kitesurfen ist ein wunderschöner Sport, bei dem Wasserratten die schönsten Ecken des Planeten kennenlernen können. Die Elemente Wasser und Luft ergeben eine perfekte Mischung für deinen nächsten Abenteuertrip mit Oceanlovers. Komm, spring mit uns aufs Brett! 

Die Ausrüstung

Entsprechend deinem Können, brauchst du die richtige Kite-Ausrüstung, die nicht günstig ist. Am Anfang kannst du sie dir aber ganz bequem von deiner Kiteschule ausleihen. Für Anfänger empfehlen sich ein großes Brett und ein kleiner Kite. Mit zunehmendem Können dreht sich dieses Verhältnis dann um. Lasse deine Ausrüstung am besten von deinem Kite-Lehrer auswählen.

  • Kite: Je nach Größe, Gewicht und Erfahrungslevel wird der passende Kite ausgewählt. Es gibt viele unterschiedliche Größen und Ausführungen.

  • Board: Das Brett ist beim Kiten meistens mit weichen Riemen an den Füßen befestigt.

  • Sitz- oder Hüfttrapez: Das Trapez ist der Gurt, der um die Hüfte gelegt wird. Hier wird der Kite eingehängt und somit die Zugkraft des Kites abgefangen - nicht wie beim Wakeboarden mit den Armen.

  • Bar (Lenkstange): Hiermit wird der Kite gesteuert. Da das meiste Gewicht im Trapez liegt, kann ein Profi die Lenkstange sogar mit einem Finger bedienen. Man braucht also nicht extrem viel Kraft zum Kiten.

  • Leinen: Sie verbinden den Kite mit deinem Bar und sorgen für optimale Steuerung.

  • Sicherheitsleine (Safety Leash): Wenn du im Notfall den Kite loslassen muss, sorgt die Sicherheitsleine zwischen Pilot und Kite dafür, dass er weiterfliegt und niemanden gefährdet.

  • Schwimm- oder Prallschutzweste: Schützt dich, wenn du ins Wasser fällst.

  • Helm

  • Neoprenanzug

  • Schuhe

  • Handschuhe

  • Lycra

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Die Grundvoraussetzungen: Spot & Erlaubnis

Es gibt weltweit sehr viele verschiedene Spots zum Kiten. Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten des Kitens: Zum einen gibt es das Kiten im Flachwasser, wie z.B. in einer Lagune. Zum anderen gibt es, vor allem für fortgeschrittene Kiter, die Möglichkeit mit dem Kite auch Wellen abzureiten, bzw. diese als Rampe für Sprünge zu nutzen. 

Was macht einen guten Kiter aus:

Das Ziel beim Flachwasser-Kiten ist in erster Linie, Sprünge zu vollführen. Das sieht bei den Profis extrem stylisch aus, bedarf allerdings vieler Übungsstunden. Auch auf die Geschwindigkeit und Freestyle-Tricks kommt es an. Je nach deinem Können, sind unterschiedliche Spots empfehlenswert. In manchen Gegenden, wie z.B. Italien, braucht man außerdem eine Lizenz zum Kiten. Ohne diese kann es, insbesondere an den Touristenstränden, schon mal Ärger geben. Informiere dich also im Voraus.


Sportliche Grundvoraussetzungen

Grundsätzlich kann jeder Kitesurfen lernen, der über ausreichende Größe, Gewicht und körperliche Fitness verfügt. Alle Altersgruppen können den Sport ausüben. Bei Kindern und Personen unter 50 kg sollte man jedoch auf die richtigen Bedingungen achten (u.a. nicht zu starker Wind).

  • Schwimmen auf offenem Gewässer: Man sollte auch im offenen Ozean ein selbstbewusster Schwimmer sein.

  • Durchschnittliches Fitnesslevel: Gewicht und Größe sind nebensächlich, wenn ein ausreichendes Fitnesslevel vorhanden ist. Je nach Sportlichkeit dauert es länger oder weniger lang, um das Kiten zu erlernen.

  • Keine Kamikazen: Beim Kiten ist es wichtig, dass man die eigenen Grenzen kennt und einhalten kann.

Sicherheit

An erster Stelle stehen beim Kiten deine eigene Sicherheit, sowie die der Menschen um dich herum. Du solltest wissen, was du tust, und immer die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen treffen.

  • Auf keinen Fall solltest du versuchen das Kitesurfen auf eigene Faust zu lernen. Man sollte sich in einer renommierten Schule alles Wichtige über die Ausrüstung und die Bedingungen im Wasser beibringen lassen, um eine gute Basis zu haben.

  • Nur in ausgewiesenen Zonen Kiten.

  • Stets auf Verbote achten.

  • Wind und Wetter stets im Auge behalten.

  • Die Bedingungen am Spot kennen: Kitesurfzone, Windrichtungen, Felsen, Riff, Sandbänke, Strömungen

  • Kite am Strand immer sichern: Mit dem Board oder Sand beschweren.

  • Niemals bei ablandigem Wind (Offshore) Kiten gehen, da er eine sichere Rückkehr zum Strand verhindern könnte.

  • Abstand halten: Der Sicherheitsabstand zu Kitern, Schwimmern und allen anderen Personen beträgt in der Regel die 2-fache Länge deiner Leinen.

  • Zusätzlich zur Ausrüstung: Helm und Prallschutzweste

  • Material immer in bestem Zustand halten (z.B. auf durchgescheuerte Leinen überprüfen)

  • Das Sicherheitssystem am Kite immer wieder ausprobieren, um gut vorbereitet zu sein

  • Immer ausreichend Wasser trinken

  • Sonnencreme auftragen

  • Genügend Pausen einlegen

Kiteschule: Der erste Unterricht

Um unabhängig die Bedingungen einschätzen und allein Kiten zu können, brauchen die meisten Schüler 10-12 Unterrichtseinheiten. Du solltest also mindestens drei Tage buchen. Die Ausrüstung kannst du dir entsprechend dem Level deiner Qualifikation ausleihen.

Die wichtigsten Dinge, die du im Unterricht lernst:

  • Kontrolle des Kites an Land

  • Kontrolle des Kites im Wasser (Starten und Landen)

  • Auf dem Board fahren

  • Wind und Wellen einschätzen (Wetterlage)

  • Sicherheitsbestimmungen (Handzeichen)

Worauf du bei der Wahl deiner Schule achten solltest

Bei der Wahl der Schule solltest du dir ausreichend Zeit nehmen. Denn die Qualität des Unterrichts beeinflusst direkt, wie schnell du Fortschritte machst. Es lohnt sich etwas mehr zu investieren, anstatt das Angebot für €99 zu wählen, bei dem du in einer Massenabfertigung landest. Das ideale Verhältnis sind etwa 1-2 Schüler pro Lehrer. Hier lernst du auch gleich die Sicherheits- und Grundregeln. Die wichtigste Voraussetzung für die Schule ist eine Zertifizierung von der IKO (International Kiteboarding Organisation) oder dem VDWS (Verein Deutscher Wassersportarten).

Kosten

Ein guter Anfängerkurs dauert etwa 6-8 Stunden, über drei bis vier Tage verteilt. Die Kosten bewegen sich meist im Rahmen von 300 Euro. Pro Tag erhältst du etwa zwei Stunden Unterricht, denn besonders zu Beginn gibt es viel zu lernen und zu koordinieren. Damit der Unterricht stattfinden kann, müssen die Wetter-Bedingungen stimmen.

Schnupperkurs

Ein Schnupperkurs ist eine gute Idee, um herauszufinden, ob Kiten das Richtige für dich ist. Diese Einführungsstunde reicht nicht aus, um im Anschluss selbstständig zu Kiten. Wenn es dir allerdings Spaß gemacht hat, wird die Schule den Schnupperkurs gern mit dem vollen Preis für den Anfängerkurs verrechnen.

Stehrevier vs. Bootsschulung

Bei der Wahl der Kiteschule musst du dich nicht nur für einen Ort, sondern auch für die Art des Unterrichts entscheiden. Es gibt generell zwei Arten, um das Kiten zu lernen: Zum einen das Lernen in hüfttiefem Wasser (Stehreviere) und zum anderen das Lernen im tiefen Wasser (Bootsschulung). In einem Stehrevier hast du den Vorteil, dass du immer festen Boden/ den Grund des Sees unter den Füßen hast. Der Vorteil einer Bootsschulung fernab des Ufers ist, dass nichts in deinen Weg geraten kann. Beispiele für Stehreviere: Ostsee (z.B. Saaler Bodden, Neusiedlersee in Podersdorf, Österreich). Beispiele für Bootsschulungs-Orte: Italien (Thermik-Reviere wie Reschensee, Gardasee und Comersee).

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